Zeichnen lernen – die Basis für Fotografen
Das nennt man echte Freundschaft: Fotografie und Zeichnen gehen seit fast 190 Jahren Hand in Hand. Sie haben einander zu neuen Stilrichtungen inspiriert und ergänzt. Stets verliehen sie einander Kraft und Originalität. Ihre Erfahrung zeigt, dass ein Fotograf sehr profitiert, wenn er zeichnen kann.
Professionelle Fotografen brauchen zeichnerische Fähigkeiten. Bei ihren Projekten geben sie meisten Ideen mithilfe von handgefertigten Skizzen an ihre Auftraggeber und andere Künstler weiter. Mit Worten alleine käme es zu vielen Missverständnissen und es wäre unprofessionell.
Ist man kein Profi, ist das Zeichnen auch ein Weg, sich noch mehr in sein Hobby zu verlieben. Fast alle Grundlagen der Fotografie und des Zeichnens sind identisch: die Komposition, der goldene Schnitt, die Gesetze des Lichts und des Schattens. Was ein Fotograf intuitiv und theoretisch versteht, kann ein Zeichner ganz bewusst verinnerlichen, indem er auf einem Blatt Papier eine eigene „Welt“ schafft, in der Harmonie hausen soll. So kann ein Fotograf künstlerische Sehschärfe trainieren. Zeichner achten oft mehr auf Details. Das ist für einen Fotografen unerlässlich, denn er muss mühelos Ungewöhnliches und Schönes im Gewöhnlichen entdecken können.
Besonders wichtig ist der künstlerische Blick für Portrait-Fotografen. Mithilfe von Karikaturen kann er am besten geübt werden. Hat ein Fotograf es gelernt, mit wenigen Stiftstrichen das Wesentliche einer Person und ihrer Charakterzüge wiederzugeben, kann er leichter das Gesicht, den Aufnahmewinkel und die Beleuchtung für sein Foto finden und das Attraktivste hervorheben. Wie gezeichnete Karikaturen aussehen sollten oder können, findet ihr bei professionellen Zeichendiensten.
Wer sich traut, Zeichnen mit der Fotografie zu verbinden, kann Abenteuer erleben. Fotomontagen bringen Menschen zum Staunen, zum Nachdenken oder zum Lachen. Dank den zahlreichen Bildbearbeitungsprogrammen kann das leicht digital gemacht werden. Und bevor man im Photoshop zum Werkzeug „Pinsel“, „Stift“ oder „Radiergummi“ greift, warum nicht erst einen richtigen Stift in die Hand nehmen, z. B. solange der Akku des Fotoapparats lädt?